Als Profi mit Kindern leben

HändeTraumatisierte Kinder und Jugendliche haben ganz eigene, spezifische Bedürfnisse nach Schutz, Geborgenheit, Stabilität und Struktur. Wir laden interessierte pädagogisch geschulte Familien und Personen ein, diesen Kindern ein neues Zuhause zu geben. Werden Sie Erziehungsstelle oder sozialpädagogische Lebensgemeinschaft – leben Sie als Profi mit Kindern!

Als Erziehungsstellen (EST) bezeichnet man Familien, die wie eine Pflegefamilie ein oder zwei Kinder in ihrer Familie aufnehmen. Da die Kinder durch ihre bisherigen Erfahrungen im Leben besonders beeinträchtigt sind, benötigen sie auch eine besonders qualifizierte Pflegefamilie, die Erziehungsstelle (auch Fachpflegefamilie genannt). Diese zeichnet sich dadurch aus, dass mindestens ein Elternteil eine pädagogische Ausbildung besitzt und möglichst beide über Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit verfügen. Fehlt die Ausbildung, können die benötigten Kenntnisse im Rahmen einer Schulung (s. „Wie werden wir eine EST?“) erworben werden.

Aufgabe der Pflegeeltern ist es, auf die traumatisierten Kinder einzugehen, ihnen den benötigten Schutz zu geben und die Stabilität zu vermitteln, die sie für ihre Entwicklung benötigen. Daneben sollen die Kinder die Erfahrung des Aufwachsens in einer Familie, gegebenenfalls mit den leiblichen Kindern der Fachpflegefamilie als Geschwister, machen können. Das Ziel: Die Kinder erleben Familie als tragfähiges und stützendes Bindungs- und Beziehungsangebot.

Die Erziehungsstelleneltern erhalten für die Aufnahme eines Pflegekindes ein vom Land NRW festgelegtes monatliches Pflegegeld sowie einen monatlichen Erziehungsbeitrag. Es handelt sich nicht um eine sozialversicherungs- und steuerpflichtige Tätigkeit.

Haben Sie den Wunsch, Kindern ein neues Zuhause zu geben, sie bei der oftmals langwierigen Kompensation ihrer bisherigen Erfahrungen zu unterstützen, ihnen eine kontinuierliche Beziehung anzubieten und so professionelle Arbeit mit Ihrem familiären Kontext zu verbinden? Dann ist die Tätigkeit als EST genau das Richtige für Sie!

Familiäre Atmosphäre und Struktur hilft bei der Entwicklung

Die Alternative zur Erziehungsstelle ist die Sozialpädagogische Lebensgemeinschaft (SPLG). Dabei handelt es sich um eine Art Familien-WG mit mindestens zwei aufgenommenen Kindern oder Jugendlichen. Beide Erwachsene leben mit ihren eigenen und den Pflegekindern zusammen. Sie sind pädagogisch ausgebildet und sozialversicherungspflichtig beschäftigte Angestellte des Erziehungsbüro Rheinland. Unterstützt werden sie bei der Tätigkeit durch pädagogische Zusatzkräfte und Hauswirtschaftskräfte. Neben dem Gehalt erhalten die SPLG-Eltern für den Unterhalt der aufgenommenen Kinder/Jugendlichen einen mit dem Jugendamt vereinbarten Tagessatz.

In der Sozialpädagogischen Lebensgemeinschaft wirkt die Gruppe stärker als in Erziehungsstellen. Die Kinder lernen voneinander; Regeln und Strukturen vermitteln Sicherheit. Die Kinder und Jugendlichen entscheiden selber, wie intensiv sie auf Bindungs- und Beziehungsangebote eingehen. Die SPLG ist daher auch für Kinder und Jugendliche geeignet, die eher den Kontakt und das Zusammenleben als enge Bindungen suchen.

Haben Sie Interesse, als Pflegefamilie tätig zu werden? Dann informieren Sie sich hier und nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Nach oben