Regenbogenfamilien

Das Erziehungsbüro begleitet schon seit vielen Jahren Regebogenfamilien in Form von Erziehungsstellen und Sozialpädagogischen-Wohngemeinschaften (SPLG). Aber was genau ist eine Regenbogenfamilie?

Der Begriff „Regenbogenfamilie“ leitet sich von der Regenbogenflagge ab, die seit den 70er-Jahren als internationales Symbol für Menschen, die in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung leben, dient und für den lesbischen, schwulen, bisexuellen und transsexuellen Stolz sowie gleichzeitig die Vielfalt dieser Lebensweisen steht.

Im Duden wird die Regenbogenfamilie seit 1990 mit den Worten „Familie mit gleichgeschlechtlichem Elternpaar“ erklärt. …

Diese Familienform kann dabei ganz unterschiedlich sein:

  • Kinder aus früheren heterosexuellen Beziehungen, die jetzt Teil der gleichgeschlechtigen Beziehung sind
  • Regenbogenfamilien, die durch eine künstliche Befruchtung, die Bechermethode oder eine Adoption zur Familie geworden sind
  • Gleichgeschlechtliche Paare, die im Rahmen der Hilfen zur Erziehung (§33 & §34 SGB VIII) ein oder mehrere Kinder als „qualifizierte“ Person in ihre Familie aufnehmen

In den letzten Jahren wurde das Interesse an Regenbogenfamilien größer und so wurde 2009 die erste deutsche Studie über Lebenssituation in Regenbogenfamilien in Deutschland veröffentlicht. Dazu hatte das Bundesjustizministerium (BMJ) eine große Studie zu der Lebenssituation in Regebogenfamilien durchgeführt, jedoch wurden dabei eher Mütter-Familien beachtet und weniger Familien mit schwulen Vätern.

2011 folgte dann die Studie „Wir sind Eltern – Eine Studie zur Lebenssituation von Kölner Regenbogenfamilien“. In dieser Studie war das Ziel, die Lebenssituation von Kölner Regenbogenfamilien zu analysieren und daraus abzuleiten, welche Unterstützungsangebote in Köln wichtig sind, bisher genutzt werden oder noch ausgebaut werden müssen.

Gleichzeitig sollten eventuelle Problematiken der Kölner Familienpolitik aufgedeckt werden, damit im zweiten Schritt ggf. Veränderungen vorgenommen werden können.

Hier finden Sie die Zusammenfassung der Kölner Studie.

Trotz dieser Studien gibt es noch kein „umfassendes Bild“ über Regenbogenfamilien in Deutschland. Erst durch die Einführung der eingetragenen Lebenspartnerschaft im Jahr 2001 in Deutschland und die darauffolgenden Gesetzesänderung 2005 bezüglich der Stiefkindadoption, sowie die Gleichstellung im Jahr 2013 (bezogen auf die Einkommensteuer), hat dazu geführt, dass auch Regebogenfamilien einige gesellschaftliche Privilegien der konventionellen Familien genießen dürfen. Dennoch ist es noch ein weiter Weg, bis homosexuelle Eltern die gleichen Rechte haben wie heterosexuelle Eltern.

Neben den erwähnten Studien gibt es zahlreiche Studien aus dem angloamerikanischen Raum, die viele wertvolle Ergebnisse vorweisen und evtl. Vorbehalte gegenüber Regenbogenfamilien entkräften. An dieser Stelle werden dazu nur einige Kernaussagen benannt:

  • Kinder aus Regenbogenbogenfamilien sind genauso oft heterosexuell orientiert wie Kinder aus heterosexuellen Familien
  • Das Geschlecht der Regenbogenfamilien scheint auf die Einstellungen und das Verhalten der Kinder zu wirken und nicht die sexuelle Orientierung
  • Eine Mehrheit der Kinder aus Regenbogenfamilien erlebt keine Diskriminierung auf Grund der Familienkonstruktion. Wenn es negative Erfahrungen gibt, können die Kinder i.d.R. damit konstruktiv umgehen und werden von ihren Eltern gut dabei begleitet
  • Kinder aus Regenbogenfamilien reflektieren ihre sexuelle Orientierung bewusster
  • Die Kinder wachsen in einem oft toleranteren Milieu auf
  • Regenbogenfamilien entscheiden sich sehr bewusst für Kinder und nehmen dazu viele Hürden auf sich

Lesen Sie weitere Informationen zum Thema Regenbogenfamilien in NRW.

Das Erziehungsbüro Rheinland möchte die Vielfalt von „Familie“ mitgestalten und unterstützt aus Überzeugung das Familienmodell „Regenbogenfamilie“.

Am 26. Oktober 2016 haben sich die Mitarbeiter/innen des Erziehungsbüro Rheinland Guido Wedemann und Maike Spanger in Kooperation mit Sarah Dionisius vom Rubicon mit interessierten Teilnehmer/innen im Rubicon Köln getroffen. Lesen Sie hier mehr über diesen offenen Austausch über das Thema Regenbogenfamilien und Pflegekinder.

Für weitere Fragen können Sie sich gerne an Kathleen Sausen wenden.

Mehr als Familie – wir suchen Regenbogenfamilien

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