Schutz und Geborgenheit für traumatisierte Kinder
Kinder, die in Erziehungsstellen oder Sozialpädagogischen Lebensgemeinschaften eine neue Heimat finden, haben schweres emotionales Gepäck. Aufgabe der Pflegeeltern ist es, den Kindern eine Familie zu ersetzen oder ihnen die Erfahrung eines familienähnlichen Zusammenlebens anzubieten.
Erziehungsstellen oder Sozialpädagogische Lebensgemeinschaften bieten Kindern, deren Eltern sich nicht angemessen um sie kümmern können, Schutz und ein neues Zuhause. Die Kinder und Jugendlichen haben in der Herkunftsfamilie Verwahrlosung, Vernachlässigung und/oder Gewalt erlebt und sind in den meisten Fällen traumatisiert. Ein anderer Grund für die Vermittlung kann eine Behinderung des Kindes sein, wenn die leiblichen Eltern die besonderen Bedürfnisse des Kindes nicht erfüllen können.
Erziehungsstellen eignen sich vor allem für Säuglinge, Kleinkinder und junge Kinder, die aufgrund familiärer Schwierigkeiten wie zum Beispiel Missbrauch, Gewalt oder Mangelerfahrungen nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilie leben können und deren Grundbedürfnisse nach Zuwendung, Geborgenheit und Sicherheit bisher nicht erfüllt wurden. Erziehungsstelleneltern bieten nicht nur professionelle Hilfe, sondern auch Geduld, Liebe und Einfühlungsvermögen. Die Erziehungsstelle ersetzt die Familie in jeder Hinsicht; die Pflegeeltern machen als „neue Eltern“ ein deutliches Bindungs- und Beziehungsangebot.
Kontakt und Zusammenleben mit älteren Kindern
Sozialpädagogische Lebensgemeinschaften sind eher für ältere Kinder und Jugendliche geeignet, die „unsicher gebunden“ sind. Das bedeutet, dass sie nicht mehr so einfach verbindliche Beziehungen eingehen wollen, den Kontakt und das Zusammenleben aber gut aushalten beziehungsweise die sehr enge Bindungen aufgrund von Verlusterfahrungen nicht (mehr) ertragen können. Die Eltern in Sozialpädagogischen Lebensgemeinschaften übernehmen die Rolle eines „weiteren Beziehungsangebotes“. Sie ergänzen insofern die Herkunftsfamilie.
Haben Sie Interesse, als Pflegefamilie tätig zu werden? Dann informieren Sie sich auf der Seite „Wie werden wir eine EST?“ und nehmen Sie Kontakt mit uns auf.