Pflegefamilien erhalten Beratung und Krisenunterstützung
Die Mitarbeiter des Erziehungsbüros Rheinland stehen im Alltag und in der Krise in engem Kontakt mit den Pflegefamilien. Diese sind eingebunden in ein Netzwerk zum Austausch, zur Fort- und Weiterbildung. So wächst über die praktische Unterstützung hinaus das Wissen über den Umgang auch mit aktuellen Themen.
Das Erziehungsbüro Rheinland bereitet neue Pflegefamilien und –eltern in mehreren Gesprächen auf ihre zukünftige Tätigkeit vor. Dabei kommen auch Planung und Unterstützung bei der korrekten Umsetzung der Verwaltungsvorgaben, zum Beispiel des Raumangebots, nicht zu kurz.
Zur Betreuung gehört die kontinuierliche Beratung während des gesamten Aufenthaltes des Kindes beziehungsweise des Jugendlichen bei pädagogischen oder rechtlichen Fragen. So gibt es Hilfe zum Beispiel bei der Wahl des Kindergartens oder der Schule, bei besonderem Förder-, Therapie- oder Betreuungsbedarf, bei der Suche nach Vereinen und Freizeitangeboten. Die Mitarbeiter des Erziehungsbüros knüpfen Beziehungen zu den Menschen im Umfeld des zu betreuenden Kindes, damit nach Möglichkeit viele positive Konstanten erhalten bleiben.
Tritt eine Krise auf, hilft das Erziehungsbüro Rheinland mit intensiver Begleitung und Beratung. Entlastungsangebote wie Ferienfreizeiten für die Kinder und Jugendlichen geben den Pflegefamilien und Sozialpädagogischen Lebensgemeinschaften Raum zur Regeneration. Zusätzlich hält das Erziehungsbüro ein bis zwei Entlastungsplätze für Betreute zwischen 3 und 18 Jahren bereit, die in planender Rücksprache mit dem/der Erziehungstellenberater*in genutzt werden können.
Netzwerk bietet zusätzliche Möglichkeiten
Das bestehende enge Netzwerk des Erziehungsbüros Rheinland steht den Pflegefamilien und Sozialpädagogischen Lebensgemeinschaften als zusätzliche Unterstützung zur Seite. Zu diesem Netzwerk zählen Arbeitskreise, Kompetenznetzwerke und ganz praktisch Verbindungen zu Fachleuten, Ärzten und anderen Menschen, die die wichtige Arbeit der Pflegeeltern begleiten oder unterstützen können.
Erziehungsstelleneltern treffen sich regelmäßig in regionalen Arbeitskreisen. Hier werden aktive Pflegeeltern begleitet und interessierte Eltern auf die Aufnahme eines Kindes vorbereitet. Sie erhalten die Möglichkeit zur Vernetzung und zum gegenseitigen Wissens- und Erfahrungsaustausch.
Gleichzeitig profitieren Pflegefamilien und Sozialpädagogische Lebensgemeinschaften von der langfristigen fundierten Begleitung durch die beim Erziehungsbüro Rheinland angestellten Erziehungstellenberater. Die Berater absolvieren ihrerseits umfangreiche Beratungs- und Therapieschulungen.
Ein Angebot an internen und externen Fortbildungen fördert eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Pflegepersonen und macht die Pflegefamilien fachlich und emotional fit für ihre tägliche Arbeit.
Regionale Arbeitskreise
„Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“. (Afrikanisches Sprichwort)
Den Gedanken dieses afrikanischen Sprichworts greift das Erziehungsbüro Rheinland mit dem Angebot der regionalen Arbeitskreise auf. Die Mitarbeiter*innen bieten, neben der aufsuchenden Beratung, regelmäßige regionale Arbeitskreise (1 Mal/Monat) für aktive Pflegeeltern und interessierte Eltern an. Sie erhalten damit die Möglichkeit zur Vernetzung und zum gegenseitigen Wissens- und Erfahrungsaustausch. Dadurch wird eine Stabilisierung der Pflegeverhältnisse gewährleistet und einer möglichen Isolierung der Erziehungsstelle und damit einhergehender Orientierungslosigkeit und Unsicherheit entgegenwirkt.
Grundsätzlich sind für die Arbeitskreise die Themenbereiche Theoretischer Input, 1 zu 1-Beratung und Selbstreflexion vorgesehen. Je nach Bedarf und Interesse der Teilnehmer*innen werden dann unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt, so dass jeder Arbeitskreis mit der Zeit einen „eigenen Charakter“ herausbildet.
Moderiert werden die Treffen von den Erziehungsstellenberater*innen, jedoch sind die Pflegeeltern aktiv an der Gestaltung der Arbeitskreise beteiligt. Beispielsweise können sie selbst Lernimpulse in die Gruppe einbringen oder bei der Beratung eines Pflegeelternpaares durch den/die Erziehungstellenberater*in als „reflecting team“ (Andersen) herangezogen werden und somit zur Lösungsfindung beitragen. Dadurch können sich die Teilnehmer*innen gegenseitig unterstützen und auch in Krisen auf ein vertrautes, bestehendes Netzwerk zurückgreifen. Zu beobachten ist, dass, unabhängig von den moderierten Treffen, eigene soziale Kontakte zwischen den Pflegeeltern entstehen, die zusätzlich stabilisierend wirken.
Auch in Krisensituationen ist die gute Vernetzung der Erziehungsstellen ein wichtiger Aspekt. Sollte es zu einer Krise in einer Erziehungsstelle kommen (z. B. durch eine längerfristige Erkrankung eines Pflegeelternteils), können die Kinder von anderen Erziehungsstelleneltern aufgenommen werden, die ihnen schon vertraut sind. Somit kann gewährleistet werden, dass die Kinder in einem familiären Setting bleiben können. Zudem gibt es für die Kinder Vertrauenspersonen/Ansprechpartner*innen, unabhängig von ihrer eigenen Pflegefamilie und den Erziehungsstellenberater*innen, die sie bei Problemen unterstützen können.
Haben Sie Interesse, als Pflegefamilie tätig zu werden? Dann informieren Sie sich hier und nehmen Sie Kontakt mit uns auf.